Überzeugender Einzug ins Viertelfinale: Bayern setzt sich gegen Leverkusen klar durch.
Hochkonzentriert, defensiv stark und souverän: Der FC Bayern München hat das Viertelfinale der Champions League erreicht. Im Rückspiel des Achtelfinals gewannen die Münchner am Dienstagabend mit 2:0 bei Bayer Leverkusen.
Bereits das Hinspiel hatten die Bayern mit 3:0 für sich entschieden. Vor 30.210 Zuschauern in der Bayarena trafen Harry Kane (52.) und Alphonso Davies (71.) für die Münchner. Damit verdeutlichten die Bayern, die in der Bundesliga acht Punkte vor dem (Noch)-Meister liegen, den Leverkusenern in der Champions League ihre Grenzen. Über beide Spiele hinweg war es eine beeindruckende Leistung – und der Traum vom „Titel dahoam“ lebt weiter, das Champions-League-Finale findet in München statt.
Bayern jetzt gegen Inter Mailand
Im Viertelfinale müssen die Bayern nun am 9. und am 16. April gegen Inter Mailand antreten – zunächst in München. Der italienische Meister setzte sich mit 2:1 gegen Feyenoord Rotterdam durch, nachdem er das Hinspiel bereits mit 2:0 gewonnen hatte.
Für Leverkusen blieb das Wunder aus. Torwart Lukas Hradecky erklärte nach der Partie am Sportschau-Mikrofon: „Über zwei Spiele muss man ganz ehrlich sagen, dass da ganz klar die bessere Mannschaft weitergekommen ist.“ Und Bayer-Geschäftsführer Simon Rolfes sagte: „Das hat uns gefehlt, dieses eine Tor, vielleicht bei dieser Standardsituation kurz vor der Pause, um bei Bayern auch ein paar Zweifel zu setzen. Die Mannschaft hat es bis zum Schlusspfiff gut gemacht, aber die Hypothek haben wir natürlich aus dem Hinspiel mitgenommen.“
Zufriedenheit dagegen bei den Bayern. Joshua Kimmich erklärte am Sportschau-Mikrofon: „Ich glaube, dass wir beide Spiele auf jeden Fall verdient gewonnen haben.“
Leverkusen mit Schick im Sturm
Leverkusens Trainer Xabi Alonso begann gegen die Bayern wieder mit einem echten Stürmer, er beorderte Patrik Schick ins Angriffszentrum. Im Tor vertraute der Spanier auf Hradecky, Matej Kovar hatte im Hinspiel in der Vorwoche gepatzt. Bayer musste jedoch auf seinen am Sprunggelenk verletzten Ausnahmespieler Florian Wirtz verzichten. Auf der Gegenseite konnte Bayern-Trainer Vincent Kompany nahezu seine beste Elf aufstellen. Im Tor stand erneut Jonas Urbig anstelle des verletzten Manuel Neuer.
Leverkusen rennt ohne Erfolg an
Die Partie begann wie erwartet: Mit der 0:3-Hypothek im Rücken hatten die Leverkusener es eilig, machten von Anfang an Druck und agierten hoch und aggressiv gegen die Bayern. Schon nach wenigen Minuten gab es die erste Ringkampfeinlage zwischen Exequiel Palacios und Kingsley Coman.
Die Bayern – und auch das war zu erwarten – waren nur mäßig beeindruckt. Kurz darauf hatten sie ihre erste Großchance. Jamal Musiala setzte sich auf der rechten Seite mit einem feinen Trick durch, in der Mitte scheiterte Harry Kane dann an Hradecky – dicht bedrängt von Jonathan Tah. Dennoch blieb es turbulent aus Sicht der Münchner, Konrad Laimer (8.) und Kingsley Coman (10.) wurden vom slowenischen Schiedsrichter lavko Vincic früh verwarnt. Klar war: Der Rekordmeister hielt dagegen.
Kingsley Coman (l., Bayern) und Jeremie Frimpong gehen im Duell zu Boden
Gute Chancen hatten nur die Bayern
Leverkusen rannte an, doch die Bayern kreierten die Chancen. Zunächst zog Kane aus der Distanz ab und scheiterte erneut an Hradecky, dann verfehlte Michael Olise mit einem Linksschuss das Ziel nur knapp. Die Bayern zwangen Leverkusen zudem zu Fehlern. Tah vertändelte in der Vorwärtsbewegung den Ball, Musiala nutzte den Konter jedoch nicht ausreichend. Und auch Coman setzte bei einem Drehschuss aus sechs Metern das Spielgerät neben das Tor.
Erst kurz vor der Halbzeit hatte dann auch die Werkself die erste gute Chance, doch Schick traf nach einer Ecke per Kopf nur das Außennetz. Leverkusen lieferte zwar eine enorm intensive Partie ab, doch mehr gab es nicht zu vermelden. Dominant war das nicht, die Chancen blieben rar. Mit 0:0 ging es in die Pause.
Bayern nach der Pause eiskalt
Was auch immer sich Leverkusen für den zweiten Durchgang vorgenommen hatte, es war schon kurz nach Wiederbeginn obsolet. In der 52. Minute spielte Kimmich einen perfekten Freistoß in die Spitze, Schick schlug über den Ball, Hradecky blieb auf der Linie und Kane drückte das Geschehen aus dem Gewusel ins Tor.
Der Werkself konnte man nachfolgend nichts vorwerfen, sie versuchte es weiterhin. Doch was sie auch zustande brachte, die Bayern blieben defensiv stark. Und wenn mal ein Ball aufs Tor kam, dann war Urbig zur Stelle – so wie in der 65. Minute, als er einen Schuss von Jeremie Frimpong und kurze Zeit später einen Kopfball von Schick parierte. Es war die beste Phase der Leverkusener.
Entscheidung in Leverkusener Drangphase
Die Bayern antworteten auf ihre Weise – mit dem 2:0. Serge Gnabry erlief tief in Leverkusens Hälfte einen langen Ball. Über Kimmich und Kane landete das Leder bei Davies, der gegen die Laufrichtung von Hradecky per Direktabnahme ins rechte Eck traf.
Bayerns Alphonso Davies macht in der 71. Minute den Deckel drauf
Musiala trifft zweimal Aluminium
Es war die Vorentscheidung, und es hätte noch schlimmer kommen können, doch Kane und Co. ließen weitere gute Chancen liegen. Musiala traf in der 81. Minute nur die Querlatte und kurz danach den Pfosten.