Einigung vor dem Gerichtsprozess: Ehemalige linke Extremisten am BER festgenommen
Vereinbarung vor Prozessbeginn
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Jahrelang ausstehende Links-Terroristen am BER festgenommen

Die ehemaligen Links-Terroristen Peter Krauth und Thomas Walter, die in den 1990er Jahren nach ihren Anschlägen flüchtig waren, sind jetzt nach einem Deal zurückgekehrt, um sich einem Prozess zu stellen. Bei ihrer Ankunft wurden sie festgenommen.
Beamte der Bundespolizei haben am Mittwoch die beiden ehemaligen Links-Terroristen Peter Krauth und Thomas Walter am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) festgenommen. Sie waren fast 30 Jahre auf der Flucht und hielten sich überwiegend in Südamerika auf.
Krauth und Walter haben sich, wie erwartet, gestellt und befinden sich mittlerweile in Untersuchungshaft, wie das Kammergericht dem rbb am Donnerstag bestätigte.
Nach Berichten der Deutschen Presse-Agentur und einem Rechtsanwalt war ihrer Festnahme eine Verständigung zwischen dem Gericht und den ehemaligen Terroristen vorangegangen. Sie seien zurückgekehrt, um sich dem Verfahren zu stellen. Der Prozess gegen die beiden beginnt in der nächsten Woche vor dem Kammergericht Berlin.
Geplanter Sprengstoffanschlag in Berlin-Grünau
Im April 1995 planten sie einen Sprengstoffanschlag auf das Abschiebe-Gefängnis in Berlin-Grünau kurz vor dessen Eröffnung. Sie wollten Propangasflaschen mit mehr als 120 Kilogramm Sprengstoff füllen und mit Zeitzündern versehen. Kurz vor der Ausführung konnten sie jedoch wegen einer Polizeikontrolle entkommen.
Zusammen mit dem mittlerweile verstorbenen Komplizen flohen Krauth und Walter ins Ausland und lebten unter anderem in Venezuela und Brasilien.
Der Prozess gegen die beiden Links-Terroristen soll ab Montag, dem 17. März, unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen vor dem Kammergericht beginnen. Es wird vermutet, dass es eine Vorvereinbarung mit der Bundesanwaltschaft gibt. Bereits in der Vergangenheit sei es zu Angeboten an die beiden gekommen, sich zu stellen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 13.03.2025, 20:00 Uhr