Fußball-Held: Von Lüneburgs Landesliga zum Nationalspieler in Sri Lanka | NDR.de
Stand: 17.03.2025 15:56 Uhr
Leon Perera bewegt sich in zwei Fußballwelten: In Lüneburg spielt er in der sechsten Liga, der Landesliga, und in Sri Lanka vertritt er sein Land auf internationaler Ebene in der Nationalmannschaft.
Vor etwas mehr als einem Jahr erhielt Leon Perera eine Nachricht auf Facebook: Die Fußball-Nationalmannschaft von Sri Lanka ist auf der Suche nach neuen Spielern. Und Leon soll einer dieser Spieler werden. Der 27-Jährige hat sri-lankische Wurzeln, sein Vater stammt aus dem asiatischen Inselstaat. „Sri Lanka hat weltweit nach Spielern gesucht. Sie durchforsteten das Internet und stießen auf mich“, berichtet Leon Perera. „Zunächst konnte ich es kaum fassen.“
Nationalspieler: Keine Bezahlung, kein Sonderurlaub

Leons Verlobte Elisa Kiesecker unterstützt ihn im Fußball. Sie reist mit zu seinen Länderspielen.
Seitdem ist der 27-Jährige fester Bestandteil der sri-lankischen Nationalmannschaft und fliegt regelmäßig zu den Länderspielen. Es ist pure Leidenschaft, denn als Nationalspieler erhält er keine Bezahlung. Auch von seiner Arbeit im Online-Handel wird er nicht freigestellt und opfert deshalb all seine Urlaubstage für die Länderspiele. Zeit für Reisen mit seiner Verlobten Elisa Kiesecker bleibt ihm dadurch nicht. Sie sieht es jedoch pragmatisch und fliegt einfach mit: „Jeder Fußballer träumt davon, eines Tages groß im Fußball zu spielen. Ich unterstütze ihn immer und schaue mir gerne seine Spiele an“, sagt sie.
Lüneburger Fußballer profitieren von internationaler Erfahrung
Leons Koffer sind wieder gepackt: Am Sonntag fliegt er nach Sri Lanka. Dort steht die Qualifikation für die Asien-Meisterschaft an. Obwohl Cricket die Nationalsportart ist, wird Fußball durch die aktuellen Erfolge des Teams wieder populärer, sagt Nationaltrainer Abdullah Almutairi. Zu Hause kämpft Leons Verein, der Lüneburger SK Hansa, um den Aufstieg in die niedersächsische Oberliga. Am Wochenende stand Leon noch auf dem Platz in Bardowick (Landkreis Lüneburg). Das nächste Spiel muss er jedoch wegen des Länderspiels verpassen. Dennoch ist er für das Lüneburger Team ein Glücksfall, sagt Trainer Melih Kavukcu: „Die Spieler hören auf ihn, wenn er etwas sagt. Er gibt seine Erfahrung an die jungen Spieler weiter.“
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