Das Covid Chaos kommt zurück

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Das Covid Chaos kommt zurück

Im heutigen Artikel haben wir den ausführlichen Auto-Definition-Artikel über Das Covid Chaos kommt zurück geteilt. In unserem heutigen Artikel finden Sie auch Antworten wie Das Covid Chaos kommt zurück.

Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,

es ist nicht ja so, dass wir zu wenig Sorgen hätten. Putin dreht den Gashahn zu, Butter kostet schon mehr als drei Euro, im Baumarkt ist Brennholz ausverkauft, und die ewige Sonne trocknet das Land aus. In Zeiten wie diesen sehnt man sich nicht nur nach guten Nachrichten, sondern auch nach Klarheit. Die Dinge sollen einfach mal klappen, und allgemeine Regeln sollen bitte verständlich und gerecht sein.

Für das neue Corona-Regelwerk der Ampelregierung gilt weder das eine noch das andere. Was die Minister Karl Lauterbach und Marco Buschmann da vorgestellt haben, muss man dreimal lesen, um es halbwegs zu verstehen. Weil die SPD hü sagt und die FDP hott, hat die Bundesregierung ein Hühott-Gesetz auf den Weg gebracht: Statt Klarheit mutet sie den Bürgern einen Schwurbelkompromiss zu, der keine vier Wochen Bestand haben dürfte, sollte sich die Covid Lage im Herbst wie erwartet verschärfen.

„Drei-Stufen-Plan“ nennen der Gesundheits- und der Justizminister ihren Plan, der ab Oktober gelten soll. Das klingt nach Klarheit und ist doch das Gegenteil davon. Die Maskenpflicht gilt zwar weiterhin bundesweit in Flugzeugen (bis auf Regierungsmaschinen, da gestattet man sich Sonderregeln), Krankenhäusern und Pflegeheimen – einzelne Bundesländer können die Pflicht darüber hinaus jedoch auch in weiteren Innenräumen verhängen, also in Restaurants, Theatern, Büros und so weiter. Der absurde Regel-Flickenteppich, der schon während der Hochphase der Pandemie mehr Verwirrung als Nutzen gestiftet hat, kommt zurück.

Und dann gibt es auch noch die Ausnahmen: Wer einen negativen Test vorlegt, darf ohne Maske unterwegs sein, außerdem können die Länder weitere Erleichterungen für frisch Geimpfte oder jüngst Genesene beschließen – aber nur, wenn diese vor höchstens drei Monaten … Moment, ich sehe noch mal nach … oder nein … oder doch …? Na ja, jedenfalls soll sich das alles durch eine neue Kontrollfunktion in der Corona-App kontrollieren lassen. Aber soll die App nicht bald abgeschafft werden, da war doch was? Doch, soll sie.

Bevor wir jedoch in den Chor der Beschwerdeführer einstimmen, halten wir einen Moment inne und stellen uns eine einfache Frage: Warum sind wir hierzulande eigentlich so fixiert auf penible Regeln und verbindliche Vorschriften? Wieso gelingt es uns nicht, die großen Herausforderungen mit mehr Gelassenheit und vor allem mehr Verantwortung für uns selbst und unsere Mitmenschen zu bewältigen? Sicher, ein paar Grundregeln muss die Regierung festsetzen – aber bitte einfach verständlich und einheitlich für alle Zweibeiner zwischen Nordsee und den Alpen (auch die in Kanzlerflugzeugen!). Aber alle Sondersituationen, Eventualitäten und Unwägbarkeiten könnte man doch schlicht und einfach mal den Bürgern selbst überlassen – im Vertrauen darauf, dass sich die Mehrheit rücksichtsvoll und vernünftig verhält. Sei es das Abstandhalten, das Testen oder eben die Maske.

Das wird natürlich nicht überall und nicht mit jedem gelingen, aber nachdem sich die meisten Leute mittlerweile eh schon mal angesteckt haben, wäre selbst das verkraftbar. Und nach zweieinhalb Jahren Pandemie einen Versuch wert. Wäre doch schön, wir würden als Gesellschaft langsam mal etwas reifer, statt immer nur nach oben zu schielen und wahlweise nach neuen Regeln zu rufen oder die Regeln zu geißeln. Versuchen wir’s doch mal.

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