Basketball: Deutschland startet mit sieben Weltmeistern in die EM-Qualifikation – Sport

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Laut Isaac Bonga ist es ganz einfach: „Wir gewinnen die beiden Spiele.“ Damit könnte die deutsche Basketball-Nationalmannschaft, die Weltmeisterschaftsgewinner, die Herausforderungen auf dem Weg zur Europameisterschaft im September umgehen. Zur Qualifikation für das Turnier in Lettland, Finnland, Zypern und Polen (27. August bis 14. September) trifft das deutsche Team am Donnerstag in Montenegro (19 Uhr) und spielt am Sonntag in Bamberg (17 Uhr, beide Spiele sind kostenfrei auf Magentasport) im letzten EM-Qualifikationsspiel gegen Bulgarien.

Ein Blick auf die Tabelle der Qualifikationsgruppe lässt Zweifel an Bongas optimistischen Worten aufkommen. Der Weltmeister steht nach Siegen gegen Montenegro und Schweden sowie zwei Niederlagen gegen Bulgarien und Schweden nur auf dem zweiten Platz in Gruppe D. Montenegro führt mit drei Siegen, hat jedoch seine einzige Niederlage in Ludwigsburg mit 61:85 gegen Deutschland erlitten. Schweden ist punktgleich, und Bulgarien hat nur einen Punkt weniger als die Mannschaft des Deutschen Basketball Bundes (DBB), was bedeutet, dass alles möglich ist.

Deutsche Basketball-Nationalmannschaft

:Der neue Bundestrainer startet mit einem B-Team

Der Spanier Alex Mumbru tritt in die Fußstapfen von Gordon Herbert mit zwei EM-Qualifikationsspielen gegen Schweden und muss auf weitgehend unbekannte Spieler setzen.

Alex Mumbru ist sich bewusst, was auf dem Spiel steht, aber das treibt ihm nicht den Schweiß auf die Stirn: „Nichts ist entschieden, wir können ausscheiden oder Erster werden.“ Während er das sagt, trainiert sein Team hinter ihm: die neue Auswahl, die ihm zur Verfügung steht. Seit April hat der 45-jährige Mumbru das Amt von Gordon Herbert übernommen und hat bis jetzt in der EM-Qualifikation gegen Schweden einen Sieg und eine Niederlage eingefahren. Dabei war dies kein Euroleague-Pause, sodass sein Team hauptsächlich aus Perspektivspielern bestand. Von den Weltmeistern waren lediglich David Krämer und Johannes Thiemann dabei, während alle Euroleague-Spieler abwesend waren.

Jetzt stehen ihm aber fünf weitere Helden von Manila zur Seite, deren Qualität deutlich höher ist. Die Euroleague pausiert zwei Wochen, weshalb fast alle großen Namen an Bord sind, mit Ausnahme der NBA-Spieler. So auch Bonga von Partisan Belgrad, der momentan seinen Kopf schwarz trägt, die Situation jedoch klar einschätzt: Alles andere als die Qualifikation wäre für den Bronzemedaillengewinner der letzten EM eine Blamage, zumal sich drei der vier Teams qualifizieren.

Weltmeister Johannes Voigtmann erwartet ein „physisches Spiel“. Der Center des FC Bayern verarbeitet gerade die schmerzliche Pokalniederlage gegen Weißenfels, bei der der Meister und Pokalverteidiger im Halbfinale aus dem Wettbewerb geworfen wurde. „Es ist ganz gut, jetzt ein paar andere Gesichter zu sehen“, sagt Voigtmann und fügt hinzu, dass man sich mehr auf sich selbst als auf den Gegner konzentriert. So spricht ein Weltmeister, und auch Kollege Johannes Thiemann sieht das ähnlich. Der Center ist aus Japan angereist und, trotz der Müdigkeit von der Reise, sagt er, er fühle sich etwas ausgeruhter. Er erklärt, dass die Liga in Japan weniger anstrengend ist als die Bundesliga und Euroleague zusammen und will den Druck, trotz der Qualität im Kader, nicht unterschätzen: „Wir haben basketballerisch in Deutschland etwas aufgebaut, das wollen wir fortsetzen.“

Für das Spiel gegen Bulgarien ist Weltmeister Nummer sieben an Bord: NBA-Center Daniel Theis

Für die Weltmeister sind dies die ersten Schritte unter Trainer Mumbru, der selbst Welt- und Europameister war. Deshalb möchte Mumbru hauptsächlich „an der Teamchemie arbeiten“ und ein Miteinander entwickeln. Das sollte ihm nicht schwerfallen, erklärt Justus Hollatz: „Es sind grundsätzlich die gleichen Jungs, wir kennen uns alle und spielen schon lange miteinander.“

Die größte Veränderung findet jedoch neben dem Spielfeld statt: „Wir müssen Alex ein wenig unterstützen, und er wird uns helfen. Wenn wir uns in der Mitte treffen, können wir in eine sehr erfolgreiche Zukunft gehen.“ Es kommt ihm zugute, dass Mumbru seinem Vorgänger ähnlich ist: „Die beiden sind vom Typ her relativ identisch, beide eher ruhig, haben immer ein offenes Ohr, sind selbst sehr reflektiert und können sich gut in die Spieler hineinversetzen.“ Der einzige Unterschied, den Hollatz nach dem ersten Training feststellte: „Der Spielstil von Alex ist vielleicht etwas schneller.“

In Mumbrus Worten: „Wir wollen rennen und punkten, bevor die gegnerische Defense bereit ist.“ Ein Sieg gegen Montenegro könnte bereits ausreichen, sollte Schweden im Parallelspiel Bulgarien besiegen. Damit alles glattläuft, wird im abschließenden Heimspiel gegen die Bulgaren Daniel Theis dabei sein. Der Center hat sich aus Oklahoma verabschiedet und spielt jetzt für Monaco. Ein weiterer Weltmeister, der kaum Eingewöhnungszeit benötigen wird: „Er wird uns helfen“, sagt Mumbru und fügt hinzu: „Ich bin glücklich, dass er hier ist.“

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