FDP und BSW scheitern an der Bundestagswahl.
Die Bundestagswahl 2025 ist nun endgültig ausgewertet. Dabei erzielt die Union 28,6 Prozent und damit den Wahlsieg. Auf dem zweiten Platz folgt die AfD mit 20,8 Prozent. Die SPD erreicht 16,4 Prozent, während die Grünen bei 11,6 landen. Erfreulich für die Linke ist ein überraschendes Ergebnis von 8,8 Prozent.
Zu Beginn des Wahlabends war es lange ungewiss, ob die FPD und das BSW den Einzug in den Bundestag schaffen würden. Gegen 22 Uhr wurde deutlich, dass die Liberalen wohl den Einzug verpassen werden. Das BSW lag mal ganz knapp unter, mal genau bei der Fünf-Prozent-Marke. Klar war, dass am Ende nur einige tausend Stimmen den Ausschlag geben würden.
Das Bündnis verfehlte mit 4,972 Prozent der Stimmen (2.468.670 Stimmen) knapp den Einzug in den Bundestag. Dies hat weitreichende Konsequenzen für die künftige Koalitionsbildung.
Ohne Sahra Wagenknechts Bündnis könnten im Bundestag künftig eine große Koalition aus Union und SPD oder auch eine Kenia-Koalition aus Union, SPD und Grünen eine Mehrheit bilden. Eine Koalition mit der AfD hat Friedrich Merz ausgeschlossen.
CDU-Chef Merz hat im Wahlkampf mehrfach seine Vorliebe für eine Zweierkoalition betont. Besonders in der CSU wurde eine Kooperation mit den Grünen ausgeschlossen. Somit deutet alles auf eine Zusammenarbeit zwischen Union und SPD hin.
Hätte das BSW die Fünf-Prozent-Hürde überwunden, wäre neben Schwarz-Blau nur eine Kenia-Koalition möglich gewesen.
Hier ist das vorläufige Endergebnis im Überblick:
Die Union erreicht 28,6 Prozent und wird die klar stärkste politische Kraft. Sie verbessert sich im Vergleich zu ihrem Ergebnis von 2021 (24,1 Prozent). Der Kanzlerkandidat Friedrich Merz dürfte somit der nächste Kanzler werden.
Allerdings kann die Union über das Ergebnis nicht wirklich jubeln. Merz hatte im Januar ein Ziel von mehr als 30 Prozent formuliert.
Mit der AfD wird erstmals in der Nachkriegsgeschichte eine in Teilen rechtsextreme Partei zweitstärkste Kraft bei einer Bundestagswahl. Sie erreicht 20,8 Prozent. Damit hat sich die Partei mit Kanzlerkandidatin Alice Weidel gegenüber der Bundestagswahl 2021 (10,3 Prozent) etwa verdoppelt.
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Die Sozialdemokraten schneiden am Sonntag mit 16,4 Prozent so schlecht ab wie nie zuvor bei einer Bundestagswahl und erzielen ihr schlechtestes Ergebnis bei einer überregionalen Wahl in Deutschland seit fast 130 Jahren.
Dieses Ergebnis ist eine erhebliche Niederlage für Kanzler Olaf Scholz sowie die SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil und Saskia Esken. 2021 hatten die Sozialdemokraten noch 25,7 Prozent der Wähler überzeugt. Kanzler Olaf Scholz gestand am Abend seine Niederlage ein und erklärte, dass er keine weiteren Führungsaufgaben anstreben werde. Lars Klingbeil hingegen wird voraussichtlich den Fraktionsvorsitz von Rolf Mützenich übernehmen.
Bei den Grünen ist das Ergebnis stabiler. Mit 11,6 Prozent erreichen sie ein schlechteres Resultat als 2021, als sie 14,8 Prozent erzielt hatten. Unklar bleibt, ob Wirtschaftsminister und Kanzlerkandidat Robert Habeck weiterhin in der Bundespolitik aktiv sein wird. Außenministerin Annalena Baerbock war zuletzt als mögliche neue Fraktionschefin im Gespräch.
Die Linke feiert einen Erfolg, indem sie erneut in den Bundestag einzieht. Mit überraschenden 8,8 Prozent wird sie sogar stärkste Partei unter den Wählern unter 24 Jahren, und liegt damit deutlich vor der AfD. 2021 hatte sie 4,9 Prozent erreicht und konnte die Sperrklausel nur über drei Direktmandate überwinden. Auch in Berlin ist die Linke die stärkste politische Kraft.
Die FDP erlangt 4,3 Prozent der Stimmen. Parteichef Christian Lindner und sein Vize Wolfgang Kubicki zogen die Konsequenz aus dem Absturz und dem Verpassen des Einzugs in den Bundestag und beendeten am Sonntagabend ihre politischen Karrieren. Im Vergleich zur Wahl 2021 verlor die Partei 7,1 Prozentpunkte. Nur die SPD verlor bei dieser Wahl mehr Wähler.
Die Wahl verzeichnet eine historische Wahlbeteiligung von 82,5 Prozent, die höchste seit 1990. Höher war die Wahlbeteiligung zuletzt 1987 mit 84,3 Prozent.
CDU-Chef Friedrich Merz forderte am Abend zügige Koalitionsverhandlungen. Die Welt „wartet nicht auf langatmige Koalitionsgespräche und -verhandlungen“, so Merz in der CDU-Zentrale. Nun sei der Wahlkampf vorbei, man müsse miteinander reden, sagt er im Hinblick auf potenzielle Koalitionspartner. „Es wird nicht einfach werden“, fügt er hinzu. Es müsse jedoch schnell klar sein: „Deutschland muss wieder zuverlässig regiert werden.“