Attack on the Consulate General in Munich: Investigators Suspect Anti-Israel Terrorism – Munich

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Emrah I., der am 5. September 2024 das israelische Generalkonsulat nahe dem Karolinenplatz attacked, starb durch 14 Schüsse von Polizeiwaffen. Zuvor hatte er selbst elf Schüsse aus einem alten Repetiergewehr abgegeben, darunter drei auf die Polizeibeamten, die ihn stoppten. Das sind einige der Ergebnisse der Ermittlungen, die die Generalstaatsanwaltschaft München, das bayerische Landeskriminalamt (LKA) und das Münchner Polizeipräsidium am Freitag in einer Pressekonferenz bekanntgaben.

Sebastian Herre, Sachgebietsleiter Staatsschutz beim LKA, leitete zudem die Sonderkommission „Karolinenplatz“, die die Abläufe des Vorfalls untersuchen sollte. Laut Herre stieg der 18-jährige Österreicher Emrah I. an diesem Tag in das Auto seiner Mutter und fuhr nach München, wo er gegen neun Uhr ankam. Er parkte das Auto in der Arcisstraße und begab sich zuerst zum NS-Dokuzentrum, auf das er zwei Schüsse abgab. Die Ermittler vermuten, dass I. das Zentrum mit seinem eigentlichen Ziel, dem Generalkonsulat, verwechselt hat: Letzteres ist nicht fotografierbar, weshalb nur wenige Bilder davon im Internet vorhanden sind. Bei einer Bildersuche nach der Adresse wird hingegen häufig das NS-Dokuzentrum angezeigt.


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Wie der Anschlag auf das NS-Dokuzentrum und Israels Generalkonsulat ablief

Anhand der ersten Erkenntnisse der Ermittler lässt sich der Angriff in der Münchner Innenstadt nachvollziehen. Eine Rekonstruktion.

Als Emrah I. seinen Irrtum erkannte, setzte er seinen Weg fort, vorbei am Ben-Haim-Forschungszentrum, dann nach rechts bis zum Leibniz-Rechenzentrum. Dort schoss er auf ein Fenster und stieg in das Gebäude ein. Vorher hatte er auf seinem Handy Google Maps geöffnet, offensichtlich um sich zurechtzufinden.

Als er durch das zerbrochene Fenster in das Gebäude einsteigt, verletzt er sich an der Hand, die Blutspuren helfen den Ermittlern später bei der Rekonstruktion der Tat. In dem Gebäude „irrt er im Erdgeschoss umher“, so Herre. Als er sieht, dass ihm das nicht weiterhilft, verlässt er das Haus und versucht, über den Zaun des Generalkonsulats zu klettern, indem er auf ein dort abgestelltes Auto steigt. Dies gelingt ihm jedoch nicht.

I. begibt sich nun zur Hauptzufahrt des Konsulats. Dort sticht er mit dem Bajonett, das an seinem Gewehr befestigt ist, auf ein Symbol des Staates Israel ein, das an einer Art Klingelkasten angebracht ist. Ebenfalls mit dem Bajonett beschädigt er das Fenster zum Wachraum des Konsulats. Was er nicht wusste: Die Polizeibeamten, die dort Dienst hatten, hatten das Gebäude verlassen, als sie die Schüsse auf das NS-Dokuzentrum hörten, und waren bereits auf der Suche nach dem Schützen, zusammen mit anderen Kollegen, die zufällig in der Nähe waren.

Nun geht I. zum Gebäude von Acatech, der Akademie der Technikwissenschaften. Er betritt dort eine Toilette und eine Art Kantine, während sich die Acatech-Mitarbeiter in oberen Stockwerken in ihren Büros verschanzen. Hier gibt er weitere Schüsse ab. Einer davon durchschlägt den Motorblock eines geparkten Polizeiautos, was zu Totalschaden führt. Als er das Haus verlässt und zu einer kleinen Grünfläche gelangt, stellen ihn die Polizisten, es kommt zu einem Feuergefecht. Es dauert genau zwölf Minuten vom Parken des Wagens in der Arcisstraße bis zu Emrah I.s Tod.

Gabriele Tilmann, die die Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus bei der Generalstaatsanwaltschaft München leitet, sagt in der Pressekonferenz, dass die Ermittler mittlerweile von einer „israelfeindlichen“ Motivation des Täters ausgehen, während „islamistische Beweggründe nur eine untergeordnete Rolle“ spielen würden. Es fanden sich zwar Anzeichen, dass er mit der islamistischen Terror-Organisation HTS sympathisierte, jedoch gab es keine Hinweise auf konkrete Kontakte. Auch Mitwisser, Mittäter oder Anstifter seien nicht gefunden worden.

Tilmann beschreibt den Täter als unreife Persönlichkeit, die in Beruf und Ausbildung gescheitert ist und Halt in einem immer rigider praktizierten Glauben suchte. Die österreichischen Behörden hatten gegen ihn ein Waffenbesitzverbot verhängt, weil er sich in einem anderen Ermittlungsverfahren verstörend über Waffen und Sprengstoff geäußert hatte. Dennoch hatte er in der Folgezeit mehrmals versucht, Waffen zu erwerben – erfolglos, da professionelle Händler in Österreich Zugang zu einer Datei haben, die zeigt, wenn ein potenzieller Kunde keine Waffe erwerben darf.

Emrah I. fand dennoch eine Waffe – ein Privatmann verkaufte ihm einen Tag vor der Tat ein Repetiergewehr aus Schweizer Armeebeständen, Baujahr 1936, und 50 Schuss Munition für 300 Euro sowie das Bajonett für 50 Euro. Der Verkäufer war sich des Waffenbesitzverbots nicht bewusst, und anders als in Deutschland musste er den Verkauf auch nicht den Behörden melden.

Zur Persönlichkeit des Täters sagte Gabriele Tilmann, dass er ein Außenseiter war, ohne einen einzigen Freund, weder im realen Leben noch online. Als Muslim fühlte er sich ständig benachteiligt. Der Terrorangriff der palästinensischen Hamas auf Israel im Oktober 2023 wirkte schließlich als „Katalysator“ für seine Hinwendung zum Terrorismus. Er solidarisierte sich mit den Tätern und suchte im Internet nach „Israel Botschaft München“.

Die Behörden vermuteten zunächst einen Zusammenhang mit dem Olympia-Attentat von 1972, das genau 41 Jahre vor dem Tattag stattfand. „Wir haben aber nichts gefunden“, sagte Gabriele Tilmann, „was diese Hypothese stützen würde, ob er sich des Jahrestags überhaupt bewusst war.“

Christian Huber, Vizepräsident des Polizeipräsidiums München, lobte unter anderem die Kommunikation der Polizei – durch die Information der Öffentlichkeit seien Gerüchte und Panik in der Bevölkerung wie beim Anschlag auf das OEZ vermieden worden. Außerdem hätten Münchner Polizisten durch ihre „professionelle Reaktion“ dafür gesorgt, dass die Tat schnell gestoppt wurde.

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