Doris Herscu ist im Alter von 87 Jahren verstorben.

Sie setzte sich für den Sport ein – sowohl für das Sportabzeichen als auch für Frauen in Führungspositionen. Ihr ehrenamtliches Engagement war unerreicht. Doris Herscu, die ehemalige und langjährige stellvertretende Vorsitzende des Sportkreises Fulda und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande, ist im Alter von 87 Jahren verstorben.
Fulda/Berlin – Im Jahr 2015 legte Doris Herscu – mit einem weinenden und einem lachenden Auge – ihre Ämter im Sportkreis nieder, da sie ihren Lebensmittelpunkt von Lehnerz nach Berlin verlagert hatte, um ihren Lebensabend im Kreise ihrer Kinder Michael und Bettina und deren Familien zu verbringen.
Ein Leben für den Sport: Doris Herscu mit 87 Jahren verstorben
Familie und Sport waren Doris Herscu stets besonders wichtig. Dafür setzte sie sich unermüdlich ein. Sie gehörte ohne Zweifel zu den Persönlichkeiten, die nicht einfach ihren Weg änderten, sondern sich vehement für ihre Überzeugungen einsetzten, manchmal mit dem notwendigen Nachdruck.
Im Sportkreis Fulda war sie über viele Jahre das „Gesicht“ und die „Mutter des Sportabzeichens“. Doch Doris Herscu darauf zu beschränken, wäre zu wenig. Über 35 Jahre war sie als Übungsleiterin beim TSV Lehnerz tätig, die meiste Zeit auch als Abteilungsleiterin, war Leichtathletik-Kampfrichterin, Sportabzeichenprüferin und Sportabzeichenobfrau, Frauenwartin im Sportkreis und schließlich stellvertretende Sportkreisvorsitzende.
Als Mitbegründerin der Frauengruppe „Sport nach Krebs“ und Gründerin einer integrativen Frauensportgruppe leistete Doris Herscu bedeutende Arbeit. Sie engagierte sich im Landesausschuss für Frauen im Sport und erhielt 2005 den Lu-Röder-Preis für außergewöhnliche Leistungen von Frauen für Frauen im Sport. Darüber hinaus war die ehemalige Bankkauffrau acht Jahre lang Schöffin am Amts- und Landgericht Fulda und vier Jahre als Beisitzerin im Ausschuss des Landkreises Fulda für Wehrdienstverweigerer tätig.
Doris Herscu wurde mit 75 Jahren mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt
Im Alter von 75 Jahren wurde Doris Herscu für ihre Verdienste ausgezeichnet und erhielt das Bundesverdienstkreuz am Bande. Zu den Gratulanten in Wiesbaden gehörte auch Dr. Heiko Wingenfeld, damals Erster Kreisbeigeordneter von Fulda.
Auf die Frage, was ihn an Doris Herscu faszinierte, antwortete er: „Ihre Ausstrahlung, ihre Leidenschaft, ihr unermüdlicher Einsatz und natürlich ihre Herzlichkeit.“ Der damalige Vorsitzende des Landessportbundes Hessen, Dr. Rolf Müller, bezeichnete Doris Herscu als „Glücksfall“ für den Sport, und Sportkreisvorsitzender Martin Schäfer äußerte mit voller Überzeugung: „Ich bin stolz auf diese Frau.“
Zusammen mit ihrem Mann Rolf, der zwölf Jahre lang an der Spitze des Sportkreises stand, bildeten die Herscus ein harmonisches Duo: Die Herscus waren stets ein Team. Dies blieb bis zu Rolf Herscus Tod im Jahr 2008. Jetzt ist Doris ihm gefolgt.
Doris Herscu führte zusammen mit ihrem Mann Rolf zwölf Jahre den Sportkreis
Der Sportkreis Fulda-Hünfeld, alle Mitstreiterinnen sowie die große Sportabzeichenfamilie sind traurig und denken mit einem Lächeln an Doris und ihr bemerkenswertes Wirken.
Erst vor wenigen Tagen verstarb mit dem ehemaligen Oberbürgermeister Wolfgang Hamberger (94) eine weitere bedeutende Persönlichkeit aus Fulda.