EU kündigt Gegenmaßnahmen gegen neue US-Zölle an

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eilmeldung

Stand: 12.03.2025 07:20 Uhr

Nach den neuen US-Zöllen auf Stahl und Aluminium hat Europa reagiert: Ab April plant die EU-Kommission Zölle auf US-Waren im Wert von 26 Milliarden Euro zu erheben.

Nach den neuen US-Zöllen auf Stahl und Aluminium hat Europa reagiert: Ab April plant die EU-Kommission Zölle auf US-Waren im Wert von 26 Milliarden Euro zu erheben.

Die EU hat eine klare Antwort auf die am heutigen Tag in Kraft tretenden US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte gegeben. Laut der Europäischen Kommission werden ab April wieder EU-Extrazölle auf US-Produkte wie Bourbon-Whiskey, Jeans, Motorräder, Boote und Erdnussbutter fällig.

Die Zölle, die von US-Präsident Donald Trump angekündigt wurden und bei 25 Prozent liegen, sind bereits in Kraft. Aus Brüssel wurde mitgeteilt, dass weitere Reaktionen nach Konsultation mit den EU-Mitgliedstaaten Mitte April folgen würden. Die Zölle seien „schädlich für das Geschäft und noch schädlicher für die Verbraucher“, betonte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Die EU hatte bereits angekündigt, schnell reagieren zu wollen.

„Die Europäische Union muss handeln“

Die EU-Kommission gibt an, dass die neuen US-Zölle auf Exporte der EU im Gesamtwert von 26 Milliarden Euro abzielen, was ungefähr fünf Prozent der Gesamtwarenexporte der EU in die USA entspricht. „Angesichts der gegenwärtigen Importströme wird dies dazu führen, dass US-Importeure bis zu sechs Milliarden Euro an zusätzlichen Zöllen zahlen müssen“, wurde verlautbart. Die EU plant, diese Situation durch Gegenmaßnahmen auszugleichen.

Laut EU-Kommission sind US-Warenexporte im Wert von 26 Milliarden Euro von den beabsichtigten EU-Maßnahmen betroffen. Im ersten Schritt sollen Produkte im Wert von etwa acht Milliarden Euro angegangen werden, während der zweite Schritt Waren im Wert von etwa 18 Milliarden Euro umfasst. „Die Europäische Union muss handeln, um die Verbraucher und Unternehmen zu schützen“, erklärte von der Leyen und sprach von verhältnismäßigen Maßnahmen.

Trump sieht „nationale Sicherheit“ in Gefahr

Trump behauptet, dass übermäßige Stahl- und Aluminiumimporte die nationale Sicherheit der USA gefährden. Zudem wirft er China vor, den globalen Markt mit billigem Metall zu überschwemmen, was zu einem neuen Handelskonflikt führen könnte.

Von der Leyen machte deutlich, dass sie weiterhin bereit ist, mit der US-Regierung nach Verhandlungslösungen zu streben. „Wir sind überzeugt, dass es in einer Welt voller geopolitischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten nicht in unserem gemeinsamen Interesse ist, unsere Volkswirtschaften mit Zöllen zu belasten.“ Sie habe Handelskommissar Maros Sefcovic dazu ermächtigt, die Gespräche mit den USA wieder aufzunehmen, um bessere Lösungen zu finden.

Bis zu 15 Prozent aus der EU

Jüngste Statistiken zeigen, dass etwa ein Viertel des in der US-Industrie verwendeten Stahls importiert wird. Bei Aluminium liegt dieser Anteil bei über 40 Prozent. Beim Sekundäraluminium, das aus recyceltem Material gewonnen wird, ist der Anteil sogar noch höher.

Nach Angaben des American Iron and Steel Institute stammt der Stahl, den die USA größtenteils für das Jahr 2024 verwenden, hauptsächlich aus Kanada, Brasilien und Mexiko. Deutschland und China gehören ebenfalls zu den Top 10 der wichtigsten Stahlimportländer.

Etwa zehn Prozent aller Stahl- und 15 Prozent aller Aluminiumimporte in die USA stammen derzeit aus der EU. Der Branchenverband Wirtschaftsvereinigung Stahl betont, dass die USA der bedeutendste Absatzmarkt für die europäische Stahlindustrie sind.

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