Hafen, Abfallentsorgung und Verwaltung: Neue Warnstreiks in Hamburg | NDR.de – Nachrichten
Stand: 27.02.2025 11:42 Uhr
Einschränkungen im täglichen Leben: Aufgrund eines Warnstreiks müssen die Hamburgerinnen und Hamburger heute erneut mit Einschränkungen rechnen. Der Containerschiffsverkehr auf der Elbe ist zum Stillstand gekommen.
Der Gewerkschaft ver.di zufolge sind Beschäftigte der Stadtreinigung, der Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) sowie der Theater und Bühnen zu den Arbeitsniederlegungen aufgefordert. Auch bei der Bundesagentur für Arbeit und dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie wird für Donnerstag zu einem Warnstreik aufgerufen.
Der Streik des Lotsenversetzdienstes im Hafen hat den Containerschiffsverkehr auf der Hamburger Elbe beeinträchtigt. Laut einem Sprecher der HPA können nicht mehr lotsenpflichtige Schiffe den Hafen ansteuern oder verlassen. Der Lotsenversetzdienst sorgt für die Beförderung von Elb- und Hafenlotsen zu und von den Seeschiffen.
HADAG-Fähren ebenfalls betroffen
Ver.di hat ebenfalls die Mitarbeitenden des städtischen Fährlinienbetreibers HADAG zu einem Warnstreik aufgerufen. Für die Hafenfähren wird am Donnerstag voraussichtlich kein Betrieb stattfinden, wie die HADAG mitteilte. Fahrgästen wird geraten, auf Busse und Bahnen auszuweichen. Die Hochbahn plant zusätzliche Busse auf den Linien 150 und X86 einzusetzen.
Mehrtägige Einschränkungen bei der Müllabfuhr
Die Beschäftigten der Stadtreinigung sind von Donnerstag bis einschließlich Montag, 3. März, zu einem Arbeitskampf aufgerufen. Die Stadtreinigung erwartet dadurch Einschränkungen bei der Straßenreinigung, der Müllabfuhr und der Abholung von Sperrmüll. Die Recyclinghöfe in Wandsbek, Billbrook und Bahrenfeld sollen mit Notbesetzungen geöffnet werden, während andere möglicherweise geschlossen bleiben.
Auch Behörden und Ämter sind betroffen
Zusätzlich sind am Donnerstag die Beschäftigten der Stadt Hamburg zu einem weiteren Warnstreik aufgerufen, um eine tarifliche Regelung zur Altersteilzeit zu fordern. Betroffen sind hierbei Mitarbeitende der Bezirksämter, Behörden und Landesbetriebe, die nach dem Tarifvertrag der Länder (TV-L) beschäftigt sind. Auch am Hamburger Flughafen wird seit Mittwochabend gestreikt.
Gemeinsame Demonstration am Alten Elbtunnel
Um 9 Uhr versammelten sich die Beschäftigten aller Bereiche zu einer gemeinsamen Demonstration am Alten Elbtunnel. Von dort zogen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weiter zum Gewerkschaftshaus. Ver.di rechnete im Vorfeld mit bis zu 3.500 Menschen. Bereits am Dienstag hatte es Warnstreiks im öffentlichen Dienst gegeben.
Verhandlungen seit Ende Januar im Gange
Ver.di plant, die Arbeitskampfmaßnahmen bis zur dritten Verhandlungsrunde am 14. und 15. März zu intensivieren. Hintergrund der Aktionen ist, dass es bislang kein Angebot der Arbeitgeber für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen gegeben hat.
Seit Ende Januar laufen die Verhandlungen über einen neuen Haustarifvertrag, wobei Ver.di eine Laufzeit von zwölf Monaten und eine Lohnerhöhung um 18 Prozent fordert, was einen Betrag von mindestens 625 Euro ausmachen soll.
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