„Hohles Gerede“ ++ „Unzulänglich“: Olympische Turnerin fühlt sich von Verband enttäuscht | Sport
Die Situation bleibt weiterhin besorgniserregend.Die unaufhörliche Anklagewelle von ehemaligen und aktiven Turnerinnen stellt eine ernsthafte Krise für das deutsche Kunstturnen dar.
Zahlreiche Athletinnen haben über soziale Medien, insbesondere Instagram, gravierende Missstände, etwa am Kunst-Turn-Forum in Stuttgart (KTF) und am Trainingsstützpunkt in Mannheim, publik gemacht.
Am Samstag berichtete BILD über den nächsten Skandal. Der Deutsche Turnerbund (DTB) äußerte den Willen, die Missstände aufklären zu wollen, sieht sich jedoch nicht in der Lage, die Kosten für die Rechtsanwälte der Turnerinnen zu übernehmen. Dieser Bericht brachte die ehemalige Spitzensportlerin Janine Berger (28) auf die Palme.
Olympia-Turnerin ist enttäuscht über den Deutschen Turnerbund
Berger, die 2012 in London den vierten Platz bei den Olympischen Spielen belegte, reagierte scharf auf Facebook. Sie äußerte unter anderem: „Der DTB demonstriert erneut, wie man scheinbare Aktivität zeigen kann, ohne sich ernsthaft mit den Problemen auseinanderzusetzen. Ein paar hohle Phrasen hier, ein ineffektives Konzept dort – so sieht es aus, als würde man tätig werden.“
Auf ihrem Instagram-Account teilte Berger einen Auszug des BILD-Berichts und kommentierte: „Wer jetzt noch nicht versteht, welches Spiel der DTB spielt, ist naiv!“
Janine Berger fühlt sich in ihrer bereits vor Wochen geäußerten Meinung bestärkt. Sie fürchtet, dass der versprochene Wille zur Aufklärung seitens des Verbands lediglich leere Versprechungen sind: „Es ist einfach nur erbärmlich und scheinheilig. Meiner Meinung nach möchte der DTB lediglich sich selbst schützen und nicht wirklich transparent aufarbeiten.“
In der Zwischenzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft, und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg führt Hausdurchsuchungen durch; am KTF in Stuttgart wurden einer Trainerin und einem Trainer (beide Namen der Redaktion bekannt) die Kündigung ausgesprochen.
Laut Informationen von BILD planen beide, möglicherweise vor dem Arbeitsgericht Klage einzureichen. Güte- und Kammertermine an Arbeitsgerichten sind übrigens öffentlich.
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