Holstein in Heidenheim: Führt Rekordspieler Skrzybski Kiel zum Sieg? | NDR.de – Sport
Stand: 15.03.2025 17:39 Uhr
Am Sonntag tritt Holstein Kiel im Abstiegskrimi der 2. Liga beim 1. FC Heidenheim an. Die KSV hat die Chance, auf der Ostalb einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen – vor allem dank des zuletzt treffsicheren Steven Skrzybski.
Es gibt diesen Gesang, den Fans verschiedener Clubs anstimmen, wenn ihr Team ein Tor erzielt. Das Grundmuster: Vier Mal „Ai“ hintereinander, ein club-spezifischer Vers und enden mit „Ein Schuss, ein Tor“ gefolgt vom Vereinsnamen. So machen es die Bayern-Fans – die Anhänger von Borussia Mönchengladbach ebenfalls.
Skrzybski von Kiel zuletzt: sechs Schüsse, sechs Tore
Als Fan von Holstein Kiel könnte man dieses Lied vor dem Spiel der „Störche“ am Sonntag bei Schlusslicht Heidenheim (17.30 Uhr, im NDR Livecenter) sogar noch präziser gestalten. Man müsste es nur auf Skrzybski umdichten, der mit seinen zwei Toren beim 2:2 gegen den VfB Stuttgart einen Bundesliga-Rekord von Leverkusens Patrik Schick eingestellt hat: Der Stürmer hat alle sechs seiner letzten Schüsse im Tor versenkt – beim VfL Wolfsburg (2:2) einmal, in München (3:4) zweimal, gegen Bochum (2:2) einmal und zuletzt erneut doppelt gegen die Schwaben.
Setzt der 32-Jährige diese Serie fort, stehen die Punkte für einen Kieler Punktgewinn nicht schlecht. Hat Skrzybski getroffen, hat die KSV in drei der vier Spiele nicht verloren – die Statistik: drei Unentschieden, eine Niederlage beim spektakulären Sieben-Tore-Match gegen den FC Bayern. Woran die aktuelle Treffsicherheit liegt? „Ich habe keine Ahnung, um ehrlich zu sein“, sagte der Routinier nach dem Stuttgart-Spiel. „Ich probiere es immer wieder, aber es gibt Phasen, da trifft man mehr – und Phasen, da trifft man gefühlt gar nichts.“
„In der Hinrunde habe ich gar nicht getroffen. Jetzt ist es so, dass die Schüsse reingehen. Ich freue mich darüber, ohne durchzudrehen, aber kann das auch ganz gut einschätzen.“
KSV-Stürmer Steven Skrzybski
So wie in der Hinrunde, in der ihm kein Tor gelang. Daher freut er sich über seinen aktuellen Lauf, „ohne durchzudrehen“. Er könne „das auch ganz gut einschätzen“.
„Rote Laterne“ soll in Heidenheim bleiben
Fest steht: Am Sonntag braucht die KSV weiterhin einen gut aufgelegten Skrzybski. Das würde die Chancen für den Tabellen-Vorletzten deutlich erhöhen, dass die „Rote Laterne“ in Heidenheim bleibt – und die vor ihnen stehenden Clubs Bochum und St. Pauli im Blick bleiben. Der Rückstand auf den VfL (Rang 16) beträgt momentan drei Punkte, bereits acht auf die Hamburger auf Platz 15.
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Skrzybski und Bernhardsson wieder vereint?
Ein weiterer wichtiger Faktor neben einem topfitten Skrzybski könnte am Sonntag sein Partner werden: Alexander Bernhardsson, mit dem er in der Rückrunde der Aufstiegssaison oft ein kongeniales Duo (zusammen 14 Tore) bildete. Der Schwede feierte nach einer längeren Knieverletzung (Patellasehne) gegen Stuttgart sein Comeback und könnte vielleicht schon von der Bank aus eine Option sein.
Der 26-Jährige versprühte unter der Woche jedoch großen Optimismus – sowohl hinsichtlich Sonntag als auch für den Rest der Saison: „Vom ersten Spieltag an haben wir uns verbessert. Und wir haben Mut und einen Plan, der gut für uns ist.“
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Das Selbstbewusstsein ist über die bisherigen 25 Spieltage gewachsen – und einer der Faktoren auf diesem Weg war das Hinspiel. In diesem gelang der KSV mit dem 1:0 der umjubelte erste Bundesliga-Sieg in der Club-Geschichte. Bernhardsson, der damals verletzt nur zuschauen konnte, erinnert sich an die Partie als eine „großartige Mannschaftsleistung. Wir haben unglaublich für den Sieg gekämpft.“
„Es wird darum gehen, zweite Bälle zu gewinnen, das Momentum immer wieder auf unsere Seite zu ziehen.“
Holstein-Angreifer Alexander Bernhardsson
Das sei auch am Sonntag nötig, glaubt Bernhardsson. Es werde „ein hartes, physisches Match“; insofern werde es darauf ankommen, „zweite Bälle zu gewinnen, das Momentum immer wieder auf unsere Seite zu ziehen“. Dann könnte es gelingen, dem historischen ersten Bundesliga-Auswärtssieg vor zwei Wochen in Berlin (1:0) womöglich gleich den nächsten folgen zu lassen.
Mit dem wiedergenesenen Bernhardsson und Rekordmann Skrzybski hat Trainer Marcel Rapp dafür zwei sehr gute Asse im Ärmel. Wer weiß, vielleicht stimmen die Kieler Fans am Sonntagabend gegen 19:30 Uhr ja das Lied „Sieben Schüsse, sieben Tore, der Skrzybski“ an.
Mögliche Aufstellungen:
1. FC Heidenheim: Müller – Mainka, Gimber, Siersleben – Traoré, Schöppner, Honsak – Beck, Dorsch – Pieringer – Zivzivadze
Holstein Kiel: Weiner – Becker, Zec, Ivezic – Rosenboom, Remberg, Komenda – Knudsen, Gigovic – Machino – Skrzybski
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