Lastwagenfahrerin berichtet: So geschah der Unfall

Rosa O. (60) saß am Steuer des Lkw, der vorm Petueltunnel in den Gegenverkehr raste. Sie und ein Autofahrer wurden verletzt. Jetzt erzählt die Frau, wie es zum Unfall kam– und wie es ihr jetzt geht.
München – Sie raste mit ihrem Lkw am Petueltunnel in den Gegenverkehr – jetzt ist klar, warum! „Ich hatte einen schlimmen Husten-Anfall und habe keine Luft mehr gekriegt.“, sagt Fahrerin Rosa O. (60). „Dann war Ende, ich habe nichts mehr gesehen, es wurde schwarz. Dann hat‘s gescheppert.“
Gestern um 13.40 Uhr war Rosa O. auf dem Mittleren Ring verunglückt. Sie hatte Lehm von der Baustelle der Zweiten Stammstrecke am Marienhof geladen. Ihr Sattelzug touchierte den BMW eines Münchners (41), raste durch die Mittelleitplanke, stieß gegen einen Lichtmasten und prallte in den Betonblock einer Schilderbrücke.
Unfall am Mittleren Ring: Am Abend fuhr Rosa O. nach Hause

Ein schwerer Unfall. Doch Rosa O. kam quasi mit dem Schrecken davon! „Beim Unfall bin ich auf dem Beifahrersitz wieder aufgewacht. Ich konnte selbst aussteigen und zum Sanka gehen.“ Im Krankenhaus Schwabing hätten die Ärzte sie bis abends durchgecheckt. Dann sei sie heimgefahren – sie lebt im Kreis Pfaffenhofen an der Ilm. „Mir tut die rechte Seite weh, aber mit dem Kreuz ist nix, es ist keine Rippe gebrochen. Ich bin bis Freitag krankgeschrieben. Ich habe schon Glück gehabt.“
Grund für den Hustenanfall war eine hartnäckige Erkältung, sagt Rosa O. „Ich habe seit zwei Wochen einen Katarrh. Aber ich war fit, mir ging‘s nicht schlecht.“ Seit 40 Jahren fährt sie Lkw. „Ich steige sicher wieder ein. In 40 Jahren bleibt ein Unfall wohl nicht aus. Aber in einem Lkw wird‘s schnell heftig.“
Lkw kracht vorm Petueltunnel in den Gegenverkehr – stundenlange Staus

Bis in die Abendstunden quälten sich am Montag (17. März) die Autos über den Mittleren Ring– der war nämlich stundenlang gesperrt. Denn nach dem Crash, bei dem fünf weitere Autos beschädigt wurden, liefen auch 150 Liter Diesel aus dem Kipplaster aus. Die Feuerwehr München musste den Kraftstoff beseitigen. Erst um 19 Uhr wurde die Straße wieder freigegeben.