Straubing Tigers: Nach zwei Erfolgen eine Niederlage in Mannheim – Sportbericht

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Das Einschätzen von Spielen unmittelbar nach dem Schlusspfiff ist für viele Profisportler eine herausfordernde Aufgabe. Müdigkeit und ein hoher Adrenalinspiegel beeinflussen oft die Qualität solcher Analysen. Danjo Leonhardt hatte am Sonntag jedoch keine Schwierigkeiten mit dieser Aufgabe. Für ihn war es ziemlich einfach: „Das war heute nicht gut genug.“

Die Straubinger verloren mit 1:4 gegen die Adler Mannheim. Nach zwei vorherigen Siegen war die beste Nachricht des Sonntages, dass die Tigers, dank der 4:8-Niederlage der Löwen Frankfurt gegen die Düsseldorfer EG, weiterhin fünf Punkte Vorsprung auf den elften Platz haben, den es unbedingt zu vermeiden gilt, da er das Aus in den Pre-Playoffs der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bedeuten würde.

Für den neuen Trainer Craig Woodcroft war das fünfte Spiel auf der Straubinger Bank eine Rückkehr in die eigene Vergangenheit. Der Kanadier war im Sommer 2014 als Assistenztrainer nach Mannheim gekommen und hatte am Ende dieser Saison den DEL-Titel gewonnen. In der folgenden Saison übernahm er nach der Entlassung von Greg Ireland das Traineramt der Adler, doch das Ausscheiden in den Pre-Playoffs beendete seine Zeit in Mannheim abrupt. Nun zielt Woodcroft als Trainer der Tigers auf die Pre-Playoffs ab, und das Rennen um die Plätze sieben bis zehn bleibt weiterhin sehr eng.

Ein Thema, das die Tigers während der gesamten Saison beschäftigt, ist ihre defensive Anfälligkeit. Obwohl sie zu den Teams gehören, die die wenigsten gegnerischen Schüsse zulassen, kassierten sie vor dem Sonntagsspiel bereits 139 Gegentore – allein in den zwei Partien gegen Nürnberg und Frankfurt vor der Länderspielpause waren es zehn Gegentreffer. Die vielen Saisonspiele – vom 20. Dezember bis 2. Februar spielten die Tigers 19 Pflichtspiele – führten zu Energie- und Konzentrationsabfällen, die besonders in der eigenen Zone auffielen, wodurch letztendlich der langjährige Trainer Tom Pokel seinen Job verlor.

Die Handschrift des Trainers: Das Defensivspiel der Niederbayern wirkte zuletzt gefestigter und solider

Woodcroft hat an diesem Punkt angepackt und bereits in kurzer Zeit einiges bewirken können. Das Defensivspiel der Niederbayern wirkte zuletzt stabiler und solider, bei den zwei Siegen in Iserlohn und zu Hause gegen Schwenningen musste Torhüter Zane McIntyre nur einen Gegentreffer hinnehmen. Nach dem 2:0-Sieg gegen Schwenningen bezeichnete Woodcroft die defensive Leistung seines Teams als eine „Masterclass-Vorstellung“.

In Mannheim verteidigten die Straubinger lange diszipliniert und aufmerksam. In den ersten zehn Minuten gelangen dem tabellarisch drittplatzierten Gegner nur ein Torschuss – und das, obwohl die Adler auch zwei Minuten in Überzahl spielten. Tigers-Verteidiger Adrian Klein erklärte die Strategie nach dem ersten Drittel: „Wir wollen keine dummen Spielzüge machen und schnell angreifen.“ Während die Defensive der Straubinger stabil war, war das offensive Spiel noch ausbaufähig. Klein forderte im Interview mit Magentasport mehr Mut: „Wir müssen uns mehr rantrauen.“ Angreifer Tim Fleischer sprach vor dem Spiel von einer „Schussmentalität“, mit der Fähigkeit, „auch aus kleineren Chancen Tore zu erzielen“.

Im Mitteldrittel steigerte sich das Tempospiel der Tigers – und brachte eine große Chance ein, nicht nur eine kleine: In Unterzahl lief Michael Clarke alleine auf Felix Brückmann zu, konnte die Scheibe jedoch nicht am Adler-Torhüter vorbeibringen (29.). Dies rächte sich: Anstatt 1:1 – kurz zuvor hatte Ryan MacInnis Mannheim mit 1:0 in Führung gebracht (28.) – hieß es wenige Minuten später durch Yannick Proskes 0:2 (37.). Fleischers Anschlusstreffer zum 1:2 in der 43. Minute brachte die Tigers kurz zurück ins Spiel, jedoch stellten Kristian Reichel (49.) und Marc Michaelis (58.) den 4:1-Sieg für Mannheim sicher.

Für Leonhardt ist die Niederlage „kein Grund zur Sorge“. Es stehen noch einige Spiele aus, und diese müsse man einfach „schnell abhaken“. Bereits am Mittwoch steht das nächste Spiel gegen die Schwenninger Wild Wings an – gegen einen direkten Konkurrenten um die Pre-Playoffs.

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