Umfangreiche Rettungsaktion am Eibsee – Mehrere Personen fallen ins Eis.

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Aktuell sind mehrere Einsatzkräfte am Eibsee im Einsatz, nachdem Personen auf dem Eis eingebrochen sind.
Aktuell sind mehrere Einsatzkräfte am Eibsee im Einsatz, nachdem Personen auf dem Eis eingebrochen sind. © Thomas Sehr

Am Eibsee fand am Donnerstagmittag ein umfangreicher Rettungseinsatz statt, nachdem mehrere Personen gleichzeitig ins Eis gebrochen sind.

Update um 18.30 Uhr am 6. März: Manuel Achtner ist nach wie vor schockiert über diese gefährliche Unachtsamkeit. „Früher rannten die Leute mit Flip-Flops auf die Berge, heute laufen sie auf dünnen Eisflächen herum.“ Der stellvertretende Technische Leiter des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) ist seit über 25 Jahren in der Wasserwacht aktiv.

Gruppe aus 16 Touristen betritt das Eis auf dem Eibsee – und bricht ein

So etwas wie am Donnerstagnachmittag hat er jedoch noch nie erlebt. Eine Gruppe von 16 Touristen aus Indien betrat zeitgleich das Eis und brach dort ein. Innerhalb von Sekunden kämpften einige von ihnen bei Wassertemperaturen nahe dem Gefrierpunkt ums Überleben. Zum Glück hatten Achtner und seine Kameraden ein solches Szenario vor eineinhalb Wochen am Eibsee geübt und waren darauf vorbereitet. Sie wissen um die Unbesonnenheit vieler, die bei milden Temperaturen und Sonnenschein im Frühling dennoch Eisflächen betreten.

Wie am Donnerstag. Um 13.55 Uhr gingen bei der Integrierten Leitstelle in Weilheim über 20 Notrufe ein, berichtet BRK-Pressesprecher Sohrab Taheri-Sohi. Die Rettungskräfte machten sich sofort auf den Weg. Vor Ort stellte sich heraus, dass mehrere Personen mit Teilen ihres Körpers unter das Eis geraten waren. Ein Großteil konnte sich jedoch selbst ans Ufer retten. Drei Personen stürzten komplett in den kalten See. Passanten am Eibsee-Rundweg erkannten den Vorfall. Zwei Männer, ein 37-Jähriger aus Thüringen und ein 43-Jähriger aus der Umgebung, eilten mit einem Boot zur Hilfe und machten es möglich, die drei betroffenen Personen – zwei Männer im Alter von 24 und 25 Jahren sowie eine 27-jährige Frau – aus dem Wasser zu retten.

20 Notrufe gleichzeitig: 16 Personen brechen durch das Eis auf dem Eibsee

Nach der Rettung suchten die Einsatzkräfte weiterhin den See ab. „Sie machten weiter, obwohl man annehmen konnte, dass bereits alle Menschen geborgen worden waren“, sagte Lisa Maier, Polizeikommissarin beim Polizeipräsidium Oberbayern Süd. Der Rettungseinsatz war groß angelegt: Mehrere Hubschrauber, sieben Rettungswagen, zwei Krankentransportwagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug sowie fünf Schnelleinsatzgruppen der Wasserrettung waren vor Ort.

Sie positionierten sich auf den Parkplätzen unterhalb der Seilbahn-Talstation. Auch eine Schnelleinsatzgruppe für Betreuung sowie Teams der psychosozialen Notfallversorgung unterstützen die Betroffenen und Einsatzkräfte. Ein Leiter der Bergrettung koordinierte den Landeplatz für die Hubschrauber, während die Sanitätseinsatzleitung des BRK den Gesamtüberblick behielt.

Eibsee als beliebtes Ziel für Touristen: Bilder zeigen, wie viele Menschen die Eisfläche betraten

Webcam-Bilder eines nahegelegenen Eibsee-Hotels zeigten, dass trotz frühlingshafter Temperaturen viele Menschen die vermeintlich sichere Eisfläche bis weit in den See hinein betraten – später waren auch die Rettungskräfte mit ihren Booten und Seilsicherungen dort zu sehen. Während der Faschingsferien zieht der Eibsee zahlreiche Ausflügler und Touristen an. Am späten Nachmittag waren die Rettungsmaßnahmen vor Ort weitgehend abgeschlossen, die Betreuung der Betroffenen dauert jedoch an. Nun untersuchen Ermittler der Polizei, wie es zu dem Unglück kommen konnte und ob Fahrlässigkeit eine Rolle spielte.

Update um 15.57 Uhr am 6. März: Laut Lisa Maier, Polizeikommissarin beim Polizeipräsidium Oberbayern Süd, sind gegen 14 Uhr über ein Dutzend Menschen auf dem Eibsee durch das Eis eingebrochen. Die meisten konnten sich selbst ans Ufer retten, drei Personen mussten von den Einsatzkräften aus dem Wasser geborgen werden. Eine Person ist schwer verletzt und musste vor Ort reanimiert werden.

„Noch immer sind mehrere Hubschrauber und zahlreiche Einsatzkräfte vor Ort. Sie durchsuchen das Wasser weiterhin, obwohl man glaubt, dass inzwischen alle geborgen worden sind“, sagt Maier. Diese Aussage deutet darauf hin, dass die Verunfallten vermutlich nicht gemeinsam auf dem gefrorenen See unterwegs waren, sondern es sich bei ihnen möglicherweise um mehrere Gruppen handelte.

Mehrere Personen brechen ins Wasser – trotz vorheriger Warnungen der Wasserwacht

Die Wasserwacht warnt im Kreis Garmisch-Partenkirchen seit Wochen davor, die zugefrorenen Seen zu betreten. „Ich möchte den Zustand des Eises vor Ort aus der Ferne nicht beurteilen“, sagt Lisa Maier. „Aber in den letzten Tagen hatten wir mehrere wärmere Temperaturen, und Webcam-Bilder von heute zeigen deutlich Seewasser entlang des Ufers.“ Die Verunfallten handelten grob fahrlässig, indem sie die restlichen Eisflächen betraten.

Laut dem ILS-Sprecher wurden die Betroffenen mittlerweile ans Ufer gebracht, wie die Deutsche Presseagentur berichtet. Momentan wird niemand mehr vermisst, das kann sich jedoch während eines laufenden Einsatzes schnell ändern. Nach Angaben des Sprechers waren unter anderem drei Rettungshubschrauber, Wasser- und Bergretter im Einsatz.

Webcam-Bilder belegen riskante Spaziergänge auf dem See – wenig später sind die Rettungskräfte sichtbar

Aufnahmen einer Wetter-Webcam an einem nahegelegenen Hotel zeigten am frühen Nachmittag, dass viele Menschen trotz Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt und strahlendem Sonnenschein auf der gefrorenen Fläche unterwegs waren. Später waren dort auch Rettungskräfte zu sehen.

Originalmeldung 14.48 Uhr am 6. März: Grainau (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) – Ein großer Rettungseinsatz ist derzeit am Eibsee in Grainau im Gange. Laut ersten Berichten sind mehrere Rettungs- und Einsatzkräfte vor Ort, um bei einem Unglück zu helfen, das sich heute Nachmittag gegen 14 Uhr ereignet hat.

Mehrere Personen, die sich auf der Eisfläche des Sees befanden, sind laut Polizei ins dünne Eis gebrochen und ins Wasser gestürzt. Zur Unterstützung der Rettungsmaßnahmen ist auch ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Die genauen Verletzungsgrade der betroffenen Personen sind derzeit noch unklar, da weitere Details zu ihrem Zustand momentan unbekannt sind.

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Großeinsatz am Eibsee: Rettungskräfte versuchen, Personen zu bergen

Die Rettungskräfte arbeiten mit Hochdruck daran, die betroffenen Personen schnellstmöglich zu bergen. Die Polizei warnt erneut vor den Gefahren des Betretens von gefrorenen Gewässern, da die Eisschicht oft nicht tragfähig genug ist.

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