Champions-League-Achtelfinale: Real triumphiert im Nervenspiel gegen Atlético im Elfmeterschießen.
Im Achtelfinale der Champions League fand das Madrider Derby seinen Sieger erst im Elfmeterschießen: Real setzte sich mit 4:3 n.E. gegen Atlético durch, Antonio Rüdiger verwandelte den entscheidenden Elfmeter.
Das einzige Tor der regulären Spielzeit am Mittwochabend (12.03.2025) erzielte Conor Gallagher bereits in der 1. Minute. Danach folgten 119 hochintensive Minuten ohne weitere Treffer.
Atlético-Führung nach 27 Sekunden
Im Hinspiel hatten die Königlichen ebenfalls blitzschnell begonnen und waren durch Rodrygo früh in Führung gegangen. Nach dem Ausgleich durch Julián Alvarez (32.) erzielte Brahim Diaz (55.) das 2:1 für Real, doch im Rückspiel wurde dieses nach nur 27 Sekunden egalisiert.
Nach einer schwachen Klärungsaktion von Innenverteidiger Raúl Asencio starteten die Gastgeber einen schnellen Angriff über die rechte Seite: Rodrigo De Paul passte in die Mitte, wo erneut Raúl Asencio den passenden Moment zum Eingreifen verpasste – Gallagher nutzte die Verwirrung.
Gute Mischung bei den Rojiblancos
Die Königlichen hatten danach große Mühe, ihre Linie zu finden. Atlético überzeugte mit einer gelungenen Mischung aus Forechecking und Rückzug, um plötzlich überfallartige Angriffe zu starten.
Ein wenig Aufregung gab es in der 20. Minute, als eine Hereingabe von Vinicius Junior leicht Giuliani Simeones Hand berührte – der souveräne Schiedsrichter Szymon Marciniak ließ jedoch zu Recht weiterspielen.
Nichts zu sehen von Mbappé
Während Vini Junior auch weiterhin versuchte, war von Kylian Mbappé im gesamten ersten Durchgang nichts zu sehen: Atlético ließ ihm hinter der Abwehr kein Platz für seine gefürchteten Tempoläufe, in Abschlusspositionen kam der Franzose überhaupt nicht.
Auf der anderen Seite hatte Alvárez zwei halbwegs gefährliche Aktionen, doch für Thibaut Courtois im Tor der Königlichen wurde es bis zur Pause nicht wirklich gefährlich.
Vini Junior scheitert dramatisch vom Punkt
Zum Wiederanpfiff gab es keine personelle Änderung von Coach Carlo Ancelotti, und Real fand auch spielerisch keine Lösung. Es dauerte bis zur 68. Minute, ehe Mbappé erstmals wirklich auffällig wurde, und es wurde spektakulär: Nach einem starken Solo foult Atlético-Verteidiger Clément Lenglet im Strafraum mit beiden Armen, um den Superstar zu stoppen; Marciniak zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt.
Nach kurzer Diskussion mit dem eingewechselten Lucas Vásquez schnappte sich Vini Junior den Ball – und verlor völlig die Nerven. Sein Schuss ging nicht nur weit über das Tor, sondern auch deutlich daneben; es war ein Elfmeter-Desaster à la Roberto Baggio und David Beckham.
Correa vergibt den ersten Matchball
Atlético hatte danach wieder den Schwung, entwickelte jedoch wie Real weiterhin viel zu wenig Torgefahr. In der 90. Minute hätte es für Courtois schwierig werden können, den Einschlag zu verhindern, doch der eingewechselte Ángel Correa ließ Antonio Rüdiger aussteigen und schoss dann aus kurzer Distanz über das Tor.
In der Verlängerung hatte Real deutlich mehr Spielanteile, das Duell blieb jedoch hart, intensiv und mitreißend. Was jedoch fast vollständig fehlte, waren Torszenen. Beide Abwehrreihen agierten äußerst konzentriert, viele Angriffe wurden bereits im Mittelfeld oder durch das unterstützende Defensivspiel der Angreifer neutralisiert – selbst Mbappé glänzte mit einer Grätsche bei einem gefährlichen Konter von Atlético.
Alvárez berührt den Ball doppelt – Elfmeter-Tor aberkannt
Im Elfmeterschießen wurde es dann absolut dramatisch. Julian Alvárez verwandelte seinen Schuss im Wegrutschen – doch nach Ansicht der Bilder erkannten die Schiedsrichter den Treffer wieder ab, da der Argentinier den Ball zweimal berührt hatte.
In der Folge verschossen dann auch Lucas Vasquez für Real und Marcos Llorente für Atlético, sodass der entscheidende Schuss für Rüdiger reserviert war: Mit viel Mühe verwandelte der Ex-Stuttgarter, Jan Oblak hatte den Ball fast gehalten, bevor er doch noch im Tor landete. Zuvor hatte sich Real in der Champions League mehrfach gegen Atlético durchgesetzt – im Finale 2014, im Viertelfinale 2015, im Finale 2016 sowie im Halbfinale 2017.
Real jetzt gegen Arsenal
Damit trifft Real nun auf den FC Arsenal, der das Hinspiel bei der PSV Eindhoven mit 7:1 gewonnen hatte und im Rückspiel ein 2:2 gegen die Niederländer folgen ließ.